Obstbaumkrebs (Nectria galligena)

Der Obstbaumkrebs (Nectaria galligena) ist eine Pilzkrankheit, dessen Sporen durch Verletzungen wie Hagelschlag, Frostrisse u.a. in die Baumrinde eindringen und so den Obstbaumkrebs verursachen.

©I-PGH/AGES, Wien
©I-PGH/AGES, Wien

 

Schadbild:
Zuerst entstehen im Holz der Bäume vereinzelt kleine, rotbraune, eingefallene Flecken. Die Rinde stirbt im Zentrum der Flecken ab, bekommt Risse und lässt schließlich das nackte Holz hervortreten. Der Baum versucht diese Stellen zu überwallen. Der Pilz bleibt aktiv und greift die Rinde immer wieder an. Mit der Zeit entstehen ringförmige, raue Geschwülste (krebsartige Wucherungen). Dadurch werden sowohl der Nährstoff- als auch der Wassertransport zunehmend behindert.

Lebensweise:
Die Infektion kann in niederschlagsreichen Jahren ganzjährig erfolgen. Durch Verletzung (Bruchstellen des Herbstlaubes, Frostrisse oder Schnittstellen beim Winterschnitt), sowie über die Lentizellen und Knospen dringt der Pilz ein. Bei kühlem Wetter (Herbst und Winter) sind die roten Pilzfruchtkörper, im Sommer die weißen Sporenpusteln erkennbar.  Von alten Krebswunden aus können bei Feuchtigkeit ganzjährig Sporen abgegeben und mit dem Wind verfrachtet werden.

 

Vorbeugende Maßnahmen:
- Bei Neupflanzungen an kühlen, frostgefährdeten Standorten mit eher nassen, schweren Böden, sind krebsresistente Apfel- und Birnensorten zu bevorzugen.
- mit reifem Kompost düngen (keine Gülle oder Hühnermist)
- auf eine ausgewogene Nährstoffversorgung achten
- Bäume mit Stammanstrich schützen

 

Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Kupferoxychlorid anwenden

Direkte Maßnahmen:
- Kleine Krebsgeschwüre mit einem scharfen Messer bis ins gesunde Holz ausschneiden
- befallene Äste entfernen

 

 

Grundstoff: Calciumhydroxid

 

 

Über den aktuellen Stand der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln informiert das oberösterreichische Gartentelefon +43 (0)732/ 7720 1 7720 , der Handel oder das österreichische Pflanzenschutzmittelregister.