Kirschessigfliege (Drosophila suzukii)

Diese Essigfliege befällt gesundes Obst und Beeren noch an der Pflanze. Die Kirschessigfliege stammt ursprünglich aus dem asiatischem Raum und wurde 2011 durch das "Natur im Garten" Telefon erstmals in Österreich nachgewiesen.

© GARTENleben
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Schadbild:

Kleine lochartige Einstiche an verschiedensten Beeren, Wildfrüchten und an dünnhäutigem Obst wie Erdbeeren, Brombeeren, Kirschen, Himbeeren, Pfirsichen, Weintrauben (rote Sorten werden bevorzugt), Holunder, Berberitzen, Feigen, Minikiwis, etc. Das Fruchtfleisch ist mit kleinen, weißlichen Maden (oder bräunlichen Puppen) durchsetzt. Befallene Früchte verfallen und faulen rasch im Bereich der Fraßstellen. Eventuelle Sekundärinfektionen durch Pilze oder Bakterien möglich.

 

Lebensweise:

Ursprünglich aus dem Ostasiatischen Raum stammend breitet sich dieser Vertreter aus der Familie der Essig- und Taufliegen auch in vielen europäischen Ländern aus.

Weibliche Tiere (2-3 mm lang, gelb-brauner Körper) sind mit einer gezähnten Legevorrichtung  ausgestattet, mit deren Hilfe sie die Haut reifender (gesunder oder auch leicht beschädigter) Früchte durchdringen, um 1-3 Eier, gezielt in die Frucht, abzulegen. Die kurze Zeit darauf schlüpfenden Maden (weißlich, 3,5 mm) fressen im Fruchtfleisch. Insgesamt kann ein Weibchen, im Laufe ihres Lebens, bis zu 600 Eier legen (400 Eier sind der Durchschnitt).

Unter günstigen Bedingungen wird ein vollständiger Entwicklungszyklus, also Ei bis zur ausgewachsene Essigfliege, innerhalb von nur 10 Tagen durchlaufen.

Im „Idealfall“ sind bis zu 15 Generationen pro Jahr möglich. In Österreich sind durch die Witterung bedingt 5-7 Generationen zu erwarten.

 

Nach der Überwinterung erwachsener Tiere an geschützten Orten sind Kirschessigfliegen

bereits ab 5 -10°C Außentemperatur aktiv.

 

Direkte Maßnahmen:

- Rechtzeitige, regelmäßige und gründliche  Ernte: Entfernung von reifen, überreifen und

   befallenen Früchten.

- Keine Kompostierung befallener Früchte, da die Maden/Puppen sonst überleben könnten.

- Anbringung von engmaschigen Netzen (maximale Maschenweite 0,8 x 0,8 mm), sofern möglich.

- Zusätzlich helfen Fallen, das Auftreten (falls notwendig Identifikation der Tiere in einem Labor)

  der Kirschessigfliege zu erfassen und auch zu reduzieren:

  Anleitung zum Selbstbau: Ein Kunststoffgefäß (z.B. herkömmliche Trinkflasche) wird im oberen

  Bereich mit vielen kleinen  Öffnungen versehen (Durchmesser der Löcher 2-3mm; keinesfalls

  größer, da sonst andere Insekten mitgefangen werden. Apfelessig (ca. ein Viertel damit

  befüllen) dient als Lockflüssigkeit (Zusätze von Rotwein und Hefe erhöhen den Fangerfolg).

  Die Fallen sollten schattig und in der Nähe heranreifender Früchte platziert werden.

© GARTENleben
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