Apfelwickler (Cydia pomonella)

Schädling, die Äpfel sind „madig“ - das Kernhaus ist zerfressen und mit Kot gefüllt. Ein Teil der unreifen Früchte fällt im Sommer vom Baum.

© GARTENleben
© GARTENleben

Schadbild:

Im Sommer fällt ein Teil der unreifen Früchte vom Baum. Die weißen, rot-brauen-köpfigen Maden bohren sich ins Kerngehäuse der Frucht, bevorzugt von Äpfel, aber auch Birnen, Maroni, Zwetschke und seltener Quitten. Das Kernhaus der erntereifen Früchte ist zerfressen und mit Kot gefüllt.

 

Lebensweise:

Der Apfelwickler ist ein etwa 2 Zentimeter kleiner Schmetterling. Die Vorderflügel sind bleigrau und mit einem dunklen Bändern durchzogen. An der Flügelspitze befindet sich ein dunkler glänzender Fleck. Der Falter fliegt von Ende Mai bis Anfang August in der Dämmerung und bei Temperaturen über 15°C. Das Weibchen legt ihre Eier an Blätter in die Nähe der jungen Früchte. Nach einigen Tagen schlüpfen die Raupe und bohrt sich in das Fruchtfleisch und frisst dort etwa 4 Wochen bis sie ausgewachsen ist. Anschließend verlässt sie ihren Futterplatz und spinnt sich zum Überwintern an der Rinde der Obstbäume ein. Die Raupe verpuppt sich im Frühjahr. Ein Teil der Raupen jedoch verpuppen sich gleich und Ende Juli schlüpft die zweite Generation. Die zweite Brut wird an die schon fast reifen Früchte abgelegt. Die fertig entwickelten Raupen der zweiten Generation seilen sich mit einem feinen Faden ab und überwintern an der Rinde oder im Boden und die Verpuppung erfolgt erst im folgenden Frühling.

 

Vorbeugende Maßnahmen:

· Nützlinge wie Ohrwürmer, Laufkäfer, Raubwanzen, Fledermäuse und Vögel, insbesondere Blaumeisen und Spechte fördern

· Im Spätherbst die Stämme von jüngeren Bäumen abbürsten und mit einem Stammanstrich bestreichen. An den sauberen Stämmen finden die Raupen keinen Unterschlupf.

· Kontrollieren Sie im Februar die Baumstämme auf einen Befall durch den Apfelwickler.

· Frühzeitig abfallendes Obst sofort auflesen und vernichten, am Baum befindliches Obst mit Einbohrlöchern entfernen

· Zur Befallsminderung und Monitoring werden Pheromonfallen eingesetzt

 

Direkte Maßnahmen:

 

  • Wellpappe-Fanggürtel: Ende Juni 10 cm breite Ringe aus Wellkarton 30 bis 50 cm über den Boden fest um den Baumstamm binden. Sobald sich die Raupen in den Fangstreifen verkrochen haben, diese immer wieder entfernen. Fangstreifen bis Ende August wöchentlich auf Larven/Puppen untersuchen. Ende Oktober Fangstreifen entfernen.
  • Vor der Fruchtreife abfallende Früchte sofort auflesen und in einen Kübel Wasser geben, um die Raupen abzutöten – danach kompostieren.
  • Pheromonfallen und biotechnische Maßnahmen:Die im Handel für den Hausgartenbereich angebotenen Pheromonfallen dienen in erster Linie dazu, den Flug des Apfelwicklers im eigenen Garten selbst bestimmen zu können. Die männlichen Falter werden hierbei von einem Duftstoff angelockt und bleiben in der Falle auf einem Leimboden kleben. Leider ist nur mit dem Aushängen der Pheromonfallen keine zufriedenstellende Bekämpfung möglich.Die Fallen werden ausschließlich zu Prognosezwecken aufgehängt. Im Erwerbsobstbau kann auf diese Weise festgestellt werden, wann der Flug bzw. die Eiablage beginnt. Einige Tage später ist dann mit den ersten Larven zu rechnen. Nach der Bestimmung des Flugzeitpunktes können zur eigentlichen Bekämpfung biotechnische Maßnahmen wie der Einsatz von Nematoden oder Apfelwicklergranulosevirus angewendet werden.
  • Nematoden (Steinernema feltiae) nemapom: Nematoden können zur Bekämpfung überwinternder Larven an Ästen und Stämmen der Bäume verwendet werden. Ab Ende Sept., werden diese spätnachmittags oder abends ausgebracht, damit die Stämme über Nacht nicht mehr abtrocken. Feuchte Wetterbedingungen wie Regen, Sprühregen, Neben oder Tau fördern die Wirkung. Die Temperaturen müssen nach der Ausbringung für einige Stunden über 8°C liegen. Zeitweiser Temperaturabfall, z.B. während der Nacht, schadet nicht. Die Larven sterben innerhalb von 48 Stunden.
  • Apfelwicklergranulosevirus Madex Top Der Granulosevirus infiziert die Apfelwicklerlarven mit dem Krankheitserreger und diese sterben in Folge ab. Madex wirkt ausschließlich gegen Apfelwicklerraupen. Durch mehrmalige (bis zu 6) Spritzbehandlungen ab dem schlüpfen der ersten Larven, kommt es zu einer deutlichen Befallsminderung im Folgejahr
 © GARTENleben
© GARTENleben

Über den aktuellen Stand der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln informiert das oberösterreichische Gartentelefon +43 (0)732/ 7720 1 7720 , der Handel oder das österreichische Pflanzenschutzmittelregister